Kopfhaut und Haarpflege

Kopfhautprobleme

Kopfhautprobleme

Die Kopfhaut hat die Aufgabe, den Kopf vor äußeren Einflüssen zu schützen. Gleichzeitig sorgt sie für gesunde und schöne Haare. Bei Problemen mit der Kopfhaut, wie Jucken, Brennen oder Schuppen steckt nicht immer gleich etwas Ernstes dahinter. Allerdings sollten Sie diese Zeichen, die Ihnen der Körper sendet, nicht einfach ignorieren. Es gibt sehr wirksame Mittel und Methoden, um dem entgegenzuwirken.

Was sind Kopfhautprobleme?

Ist die Kopfhaut gesund, sorgt sie für glänzendes, vitales Haar. Juckende, schuppende und übermäßig fettende Kopfhaut hingegen weist auf gesundheitliche Probleme hin, die von einem Arzt abgeklärt werden sollten. Bestenfalls sollte ein Dermatologe die genaue Diagnose stellen und eine Behandlung einleiten.

Was können die Auslöser für Kopfhautprobleme sein?

Die Ursachen für Kopfhautprobleme sind vielseitig. Manchmal liegt es am eigenen Verhalten, in anderen Fällen an zugrunde liegenden Krankheiten. Diese Auslöser können in den meisten Fällen in Betracht gezogen werden:

  • Erkrankungen: Entzündliche Hautkrankheiten, wie Neurodermitis, ein seborrhoisches Ekzem oder innere Erkrankungen wie Psoriasis sowie Pilzinfektionen können Auslöser für Beschwerden sein.

  • Klimatische Faktoren: trockene Heizungsluft, UV-Strahlung

  • Haarstyling: heißes Föhnen, falsche Pflege- und Stylingprodukte

  • Psychische Belastung: Stress, Depressionen

Verschiedene Kopfhautprobleme und ihre Anzeichen

Häufige Anzeichen für Kopfhautprobleme sind Brennen und Jucken verbunden mit Rötungen. Die Symptome können allerdings auch getrennt voneinander auftreten.

Juckende Kopfhaut

Da auf der Kopfhaut zahlreiche Nerven enden, kann das Empfinden von Juckreiz besonders stark ausgeprägt sein. Häufig liegt in diesem Fall eine Barrierestörung der Haut vor, welche diese in ihrer Schutzfunktion behindert. Die Folge: Erreger können leichter Infektionen auslösen. Wenn Sie jetzt verstärkt kratzen, um dem Juckreiz entgegenzuwirken, verschlimmern Sie das Problem nur, weil Sie die Kopfhaut noch empfindlicher machen.

Bei juckender Kopfhaut sollte stets ein Arzt aufgesucht werden, der mögliche Ursachen ausschließen und eine Therapie einleiten kann. Neben Krankheiten können auch hormonelle Veränderungen, parasitäre Besiedelungen (wie Kopfläuse), Sonnenbrand und Mangelernährung als Ursachen zugrunde liegen. Auch die Einnahme von bestimmten Medikamenten sollte als Auslöser für eine juckende Kopfhaut in Betracht gezogen werden.

Trockene Kopfhaut

Von trockener Kopfhaut sind viele Männer und Frauen betroffen. Sie sorgt für verschiedene Beschwerden wie starken Juckreiz, Rötungen, Brennen, Schuppen und Spannungsgefühle. Als Ursachen dafür kommen Umweltfaktoren wie UV-Strahlen, Kälte oder Hitze infrage, denn sie können die Kopfhaut reizen. Als weitere Auslöser für trockene Kopfhaut gelten Stress und Unverträglichkeiten von Kosmetika sowie Allergien gegen bestimmte Lebensmittel. Für die Schmerzen sind in den meisten Fällen Mikroentzündungen verantwortlich.

Leiden Sie unter trockener Kopfhaut, sollten Sie das Haar nur noch mit lauwarmem Wasser waschen, denn beim heißen Duschen wird der Haut Feuchtigkeit entzogen. Empfehlenswert ist darüber hinaus das Trocknen der Haare an der Luft, statt einen Föhn einzusetzen. Mildes Shampoo hilft bei Schmerzen und Missempfindungen. Besonders zu empfehlen sind ein paar Tropfen Oliven- oder Kokosöl, die sanft einmassiert werden und über Nacht einwirken können.

Fettige Kopfhaut

Im Gegensatz zur trockenen steht die fettige Kopfhaut, welche häufig mit öligen und gelblichen Schuppen einhergeht. Die Kopfhaut wird fettig, wenn es zu einer erhöhten Talgproduktion kommt. Talg besteht hauptsächlich aus Fettsäuren und Proteinen und ist ein wichtiger Bestandteil des Säureschutzmantels, welcher die Haut vor äußeren Einflüssen wie krankmachenden Keimen und Pilzen bewahrt. Talg hat auch die Aufgabe, die Haare geschmeidig und strapazierfähig zu machen.

Bei fettender Kopfhaut tritt häufig Juckreiz auf, da sie mit einer Verschiebung des pH-Wertes und einer gestörten Hautbarriere zu tun hat. Es müssen verschiedene Ursachen in Betracht gezogen werden. Zum einen können ein fettiger Haaransatz und strähniges Haar mit speckigem Glanz auf eine mangelnde Hygiene zurückzuführen sein. Viel häufiger ist aber genau das Gegenteil der Fall: Die häufige Haarwäsche, strapazierendes Styling oder ungeeignete Pflegeproduktewirken sich negativ auf die Talgproduktion aus. Als weitere Ursachen kommen Änderungen im Hormonspiegel oder eine genetische Veranlagung infrage.

Kopfpilzinfektionen (Tinea capitis)

Pilze, die sich auf dem Körper befinden, sind erst einmal etwas ganz Normales. Problematisch wird es dann, wenn sie anfangen, sich unkontrolliert auszubreiten, denn das kann mit starken Auswirkungen auf das Wohlbefinden einhergehen. Ist die Kopfhaut von einem Pilzbefall betroffen, sind häufig Juckreiz und sogar Haarausfall die Folge.

In vielen Fällen werden Pilze durch Haustiere wie Katzen übertragen, denn diese tragen nicht selten den Erreger in sich. Auch eine fettige Kopfhaut kann zur Infektion beitragen, da die sich im Talg befindlichen Stoffe als Nährboden für Pilzedienen. Diese sondern Stoffwechselprodukte ab, welche dann zu Entzündungen der Haut führen können.

Sind die Symptome nicht besonders schwerwiegend, können Lösungen und Cremes mit Antimykotika helfen. Bei einem besonders schlimmen Befall ist der Besuch beim Arzt ratsam, der gegebenenfalls Antibiotika verschreibt.

Schuppen und schuppige Kopfhaut

Normalerweise erneuert sich die gesunde Haut alle 28 Tage, wobei sich abgestorbene Zellen aus der oberen Hautschicht lösen und durch neue ersetzt werden. In manchen Fällen kommt es zur Beschleunigung dieses Prozesses, wodurch Schuppen entstehen. Diese verdichten sich je nach Hauttyp und Anzahl der Hautzellen zu Zellklumpen. Die Kopfhaut löst sich, wobei weiße bis gelbliche Schuppen im Haar zu sehen sind.

Kopfschuppen sind oftmals harmlos. Spezielle Anti-Schuppen-Shampoos können schnell zur Linderung des Problems beitragen. Manchmal steckt aber auch eine ernstzunehmende Erkrankung dahinter. Deswegen ist es auch in diesem Fall wieder ratsam, einen Arzt zu konsultieren.

Unterschieden werden muss zwischen trockenen und fettigen Kopfschuppen. Diesen liegen unterschiedliche Ursachen zugrunde.

 

Hautkrankheiten als Ursache der schuppigen Kopfhaut

Als Ursachen für schuppige Kopfhaut kommen in manchen Fällen Hauterkrankungen infrage. Diese können sich in Hinsicht auf weitere Symptome voneinander unterscheiden.

Trockene Kopfhaut mit Schuppung (Pityriasis simplex capillitii)

Bei dieser Krankheit wird die trockene Kopfhaut von einer Störung des Hydrolipidfilms begleitet, welche sich auf die Zusammensetzung der Mikroflora auswirkt. Dabei entstehen Mikroentzündungsherde, die nicht fest lokalisiert die Schuppen auslösen.

Sichtbare trockene Schuppen mit Zellverbänden zwischen 100 und 1000 Korneozyten sind die Folge. Diese gehen mit einem quälenden Juckreiz und Rötungen einher. Sehen Sie im Falle dieser Erkrankung von häufigen Haarwäschen ab, da diese das Krankheitsbild noch verschlimmern können.

Die Behandlung kann normalerweise einfach zu Hause erfolgen. Verwenden Sie dabei Shampoos, die den pH-Wert regulieren, anti-entzündlich und hautberuhigend wirken.

Seborrhoisches Kopfhautekzem (Seborrhoische Dermatitis)

Diese Hauterkrankung tritt häufig bei Männern im mittleren Alter auf und äußert sich durch fettige Schuppen, die gelblich scheinen. Es handelt sich dabei um keine ansteckende Krankheit.

Durch Androgen, einem männlichen Geschlechtshormon, kommt es zur verstärkten Talgproduktion. Die Ursachen sind bisher nicht abschließend geklärt, allerdings könnten bestimmte Hefepilze verantwortlich sein. Daneben kann die Krankheit auch vererbt werden.

Wie eine Behandlung verläuft, hängt von der Ausprägung der Symptome ab. So sind zum Beispiel Antipilzmittel und Kortisonpräparate geeignet. Auch Shampoos für den Kopfhautbereich wirken unterstützend zur ärztlichen Therapie. Diese Produkte sollten pilzhemmend und schuppenlösend sein. Häufig erholen sich die betroffenen Hautbereiche unter einer Behandlung schnell.

Atopisches Kopfhautekzem (Neurodermitis)

Neurodermitis zeigt sich durch eine trockene Schuppung sowie gereizte, juckende und entzündliche Kopfhaut. Das Ekzem ist nicht immer gleich stark ausgeprägt, sondern tritt schubweise auf.

Als Ursachen kommen genetische Veranlagungen infrage. Die individuelle Ausprägung ist jedoch stark abhängig von verschiedenen Faktoren. Dazu gehören Allergien, Bakterien und psychische Leiden, um nur eine kleine Auswahl zu nennen.

Schuppenlösende Präparate können kurzfristig angewendet werden. Zur Unterstützung dienen milde Shampoos sowie Kopfhauttonika. Damit soll die Haut beruhigt und schubfreie Phasen verlängert werden.

Schuppenflechte (Psoriasis capitis)

Bei der Schuppenflechte handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Nur in seltenen Fällen beschränkt sie sich ausschließlich auf die Kopfhaut. Die Symptome sind schwer von denen des seborrhoischen Ekzems zu unterscheiden. Scharf begrenzte und gerötete, mitunter wenig erhabene Anhäufungen von Hautschuppen treten auf.

Die Zellerneuerung ist bei dieser Erkrankung sehr beschleunigt. Für die Behandlung stehen viele Optionen zur Verfügung, die jedoch ausschließlich von Fachpersonal durchgeführt werden sollten. Unterstützend können zuhause Shampoos mit Salizylsäure, Selendisulfid, Ichthyol hell und Teebaumöl zur Anwendung kommen.

Wie geht man mit den verschiedenen Kopfhautproblemen um?

Egal, welche Symptome Sie bei sich entdecken: Eine Erkrankung der Kopfhaut sollte stets ernst genommen werden. Versuchen Sie zunächst, auf reizende und entzündungsfördernde Shampoos und Stylingprodukte zu verzichten. Wichtig ist, dass Sie sich parallel dazu um einen Arzttermin kümmern, denn nur so kann eine Diagnose gestellt und die Weiterbehandlung veranlasst werden.

Daneben gibt es auf dem Markt einige Pflegeprodukte, wie beispielsweise Vitamin-C-Serum, die speziell für Menschen mit Kopfhautproblemen entwickelt wurden. Versuchen Sie, etwas zu finden, das Ihnen und Ihrer Haut guttut. Gesunde Kopfhaut fühlt sich nicht nur besser an, sondern sorgt nebenbei für kräftiges und vitales Haar.

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