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Ist Glycerin schädlich für die Haut?

Ist Glycerin schädlich für die Haut?

Immer wieder wird diskutiert, ob Glycerin einen negativen Einfluss auf die Haut hat und in Kosmetikprodukten verwendet werden sollte. Grundsätzlich gilt: In geringen Konzentrationen ist Glycerin für den Körper unbedenklich und erfüllt als Inhaltsstoff wichtige Aufgaben in Pflegeprodukten.

Wie vielseitig Glycerin eingesetzt werden kann und in welchen Konzentrationen es unbedenklich ist, zeigt dieser Artikel.

Was ist Glycerin?

Glycerin ist auch unter den Namen Glyzerin oder Glycerol bekannt und in vielen verschiedenen Kosmetik- und Reinigungsprodukten enthalten. Der Stoff ist ein geruchs- und farbloser Zuckeralkohol mit süßlichem Geschmack, welcher unter anderem bei der Herstellung von Seifen aus Ölen und Fetten entsteht. Doch Glycerin kommt auch in unserem eigenen Körper als Bestandteil des hauteigenen Feuchthaltesystems vor.

Wie wird Glycerin hergestellt?

Viele auf dem Markt erhältlichen Produkte enthalten Glycerin, welches aus tierischen Ölen stammt. Doch der Stoff kann auch aus pflanzlichen Erzeugnissen, etwa aus Pflanzenfetten wie Palmöl oder Kokosöl, gewonnen werden. Wird Glycerin synthetisch aus Erdöl hergestellt, entsteht das sogenannte hochreine Glycerin, welches vor allem für die Pharma- und Lebensmittelindustrie genutzt wird.

Heutzutage wird Glycerin, welches in Pflegeprodukten, Shampoos und Zahnpasta eingesetzt wird, hauptsächlich aus Rapsöl produziert. Besonders für Kosmetikprodukte ist Glycerin aus solchen 100 % pflanzlichen Quellen zu empfehlen.

In zertifizierter Naturkosmetik kommt in der Regel Glycerin pflanzlichen Ursprungs aus kontrolliertem biologischem Anbau zum Einsatz – es wird destilliert, gefiltert sowie gereinigt. Solch hochwertiges Glycerin wird in vielen Produkten als Feuchtigkeitsspender verwendet, so auch bei Produkten, die gegen Akne durch Hormone helfen.

Glycerin in der Hautpflege

Glycerin ist ein hautverträglicher Feuchtigkeitsspender, der in der Kosmetikindustrie aufgrund seiner vielseitigen Vorteile beliebt ist. Durch die feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften kann nicht nur die Hautschutzbarriere stabilisiert und gestärkt, sondern auch die Elastizität der Haut verbessert werden. Der Stoff dringt dabei tief in die Hornschicht ein und verhindert, dass Schadstoffe in die Haut gelangen können.

Übrigens: Glycerin kann auch in der Gesichtscreme während der Schwangerschaft bedenkenlos eingesetzt werden. Da Glycerin ein körpereigener Stoff ist, hat er keinerlei negative Auswirkungen auf das ungeborene Kind.

Glycerin in der Haarpflege

Glycerin wird auch in Shampoos und Conditioners aufgrund seiner feuchtigkeitsspendenden Eigenschaften eingesetzt. Es kann die Feuchtigkeitsbindung der Kopfhaut verbessern und sich so positiv bei Beschwerden wie trockenen Schuppen, Spliss und Frizz auswirken. Zudem kann Glycerin in Shampoos die Wirkung der irritierenden Tenside, welche als Schaumbilder eingesetzt werden, mildern.

Welche Aufgaben erfüllt Glycerin in Kosmetikprodukten?

Glycerin wird hauptsächlich in Produkten für trockene Haut verwendet. Durch die hydratisierenden Eigenschaften findet sich Glycerin somit häufig in feuchtigkeitsspendenden Cremes und Reinigern, ebenso wie in Shampoos und Duschgelen.

Das Glycerin ist als wichtiger Inhaltsstoff dafür verantwortlich, die Haut geschmeidig zu halten und sie vor dem Austrocknen zu bewahren. Zudem kann es die Elastizität der Haut steigern und die Hautschutzbarriere stärken. Pflegeprodukte, speziell reinigende Produkte, sind damit milder und schonender für den natürlichen Säureschutzmantel der Haut.

Im Gegensatz zu anderen Feuchtigkeitsbindern kann Glycerin tief in die Hornschicht der Haut eindringen und dort ein langanhaltend hydratisiertes Hautgefühl hinterlassen. Da Glycerin nicht nur auf der Oberfläche der Haut für Geschmeidigkeit sorgt, lässt es sich nicht so leicht abwaschen, in der Folge bleibt die Haut merklich länger zart und weich.

Übrigens: Neben den pflegenden Eigenschaften von Glycerin sorgt es als Feuchthaltemittel auch dafür, dass Kosmetikprodukte wie Gels, Cremes und Pasten nicht austrocknen.

Ist Kosmetik mit Glycerin schädlich?

Immer wieder wird diskutiert, ob Glycerin in Kosmetikprodukten negative Auswirkungen auf die Haut hat. Tatsächlich sind Kosmetikprodukte, die Glycerin enthalten, für die Haut nicht schädlich. Die entsprechenden Produkte unterlaufen eine ganze Reihe an Tests, die sicherstellen, dass die Inhaltsstoffe keine negativen Auswirkungen haben und die Grenzwerte der Inhaltsstoffe nicht überschritten werden.

Glycerin ist zudem ein körpereigener Stoff, der bei der natürlichen Feuchtigkeitsversorgung der Haut eine wichtige Rolle spielt. Dadurch ist es praktisch unmöglich, eine Unverträglichkeit gegenüber Glycerin zu besitzen. Der Inhaltsstoff ist hochhautverträglich und kann auch in Pflegeprodukten für empfindliche Hauttypen bedenkenlos eingesetzt werden.

Welche Auswirkungen hat Glycerin auf die Haut? (https://elements.envato.com/push-dispenser-liquid-facial-fluid-gel-squeezed-ou-U2Q88D6)

Welche Auswirkungen hat Glycerin auf die Haut?

Woher kommen nun die negativen Meinungen über Glycerin? Auch wenn der Inhaltsstoff in vielen Kosmetikprodukten als beliebter Feuchtigkeitsspender eingesetzt wird, sehen Kritiker hier eine gewisse Problematik: Die feuchtigkeitsbindende Wirkung von Glycerin ist nicht unter allen Umständen gleichbleibend gegeben.

Eines steht zwar fest: Glycerin speichert Feuchtigkeit. Allerdings kann der Stoff Glycerin in hohen Konzentrationen auch eine austrocknende Wirkung auf die Haut haben. Vor allem im Winter, wenn aufgrund der trockenen Heizungsluft eine niedrige Luftfeuchtigkeit herrscht, kann Glycerin gegenteilige Effekte hervorrufen. Statt Wasser aus der Luft zu binden und die Haut damit feucht zu halten, wird die Feuchtigkeit aus dem hauteigenen Bindegewebe entzogen. So kann die Haut von innen austrocknen und an Elastizität und Spannkraft verlieren. Auch kann die Haut so weniger prall und straff aussehen.

Auf die Dosis kommt es an

Doch aufgepasst: Was zunächst danach klingt, als wäre der Einsatz von Glycerin in Kosmetika fragwürdig, liegt vielmehr an der falschen Zusammensetzung der Inhaltsstoffe in den Produkten sowie an den klimatischen Bedingungen. Um diese negativen Auswirkungen von Glycerin zu verhindern und von den hydratisierenden Eigenschaften zu profitieren, muss lediglich die richtige Dosis verwendet werden.

Dabei gilt: Der Glycerinanteil in Pflegeprodukten darf nicht höher als 10 % betragen. Zudem sollte der Wasseranteil in den Produkten ausreichend hoch sein, sodass das Glycerin gar nicht erst die Möglichkeit hat, Feuchtigkeit aus der Haut zu binden. Sinnvoll ist es auch, weitere feuchtigkeitsspendende Inhaltsstoffe wie Urea zu verwenden.

Wir fassen zusammen: Glycerin ist in geringen Mengen keinesfalls schädlich, sondern gilt als Feuchtigkeitsspender Nummer Eins. Unverdünnt sollte es jedoch nicht zum Einsatz kommen. Und der Anteil in Kosmetika sollte immer weniger als 10 % betragen, um nicht in Gefahr zu laufen, Feuchtigkeit aus der Haut zu entziehen. Ab 30 % Glycerinanteil kehrt sich die Wirkung des Pflegezusatzes um und der Inhaltsstoff wirkt austrocknend auf die Haut. Sorgen braucht man sich deshalb jedoch nicht – eine solch hohe Konzentration wird in keinem Kosmetikprodukt eingesetzt.

Zu viel Glycerin in Produkten erkennen

Wie kann man erkennen, ob Kosmetikprodukte zu viel Glycerin enthalten? Tatsächlich ist in der Regel nicht explizit angegeben, wie hoch der Glycerinanteil in einem Pflegeprodukt ist. In der INCI-Liste kann jedoch nachgeschaut werden, wie viel Glycerin in etwa im Produkt enthalten ist.

Dabei gilt: Je weiter vorn das Glycerin in der Inhaltsstoffliste aufgeführt ist, desto größer ist der Anteil. Im Idealfall taucht das Glycerin erst im unteren Viertel der Inhaltsstoffe auf – so ist die Verwendung garantiert unbedenklich und es ist auch im Winter keine austrocknende Wirkung des Produkts zu erwarten.

Tipp: Glycerin als Pflegezusatz ist nicht immer auf den ersten Blick als solches erkennbar. Nicht selten wird es in der Liste der Inhaltsstoffe auch unter den Bezeichnungen

  • Glycerol

  • Glycerolum

  • Glycerinester

  • Propantriol

  • E 422

aufgeführt. Deshalb sollte ein genauer Blick auf das Etikett eines Produkts geworfen werden, um herauszufinden, ob Glycerin enthalten ist oder nicht.

FAQ

Ist Glycerin unbedenklich?

In den geringen Mengen, in denen Glycerin in Kosmetikprodukten eingesetzt wird, ist der Inhaltsstoff nicht schädlich. Im Gegenteil, er bringt eine Reihe an positiven Pflegeeigenschaften mit sich. So speichert Glycerin Feuchtigkeit aus der Luft und bindet diese tief in der Hornschicht. Die Haut kann so nachhaltig durchfeuchtet werden und erscheint geschmeidig und prall.

Was macht Glycerin mit dem Körper?

Glycerin kann der Haut dabei helfen, Feuchtigkeit zu speichern. Dadurch kann nicht nur die Haut aufgepolstert und ihre Elastizität verbessert, sondern auch die Hautschutzbarriere kann nachhaltig gestärkt werden. Damit profitiert sowohl trockene als auch alternde Haut von der Wirkung des Glycerins.

Ist Glycerin in Kosmetik schädlich?

Glycerin gilt in Kosmetikprodukten als Feuchtigkeitsspender Nummer Eins und kann der Haut nachhaltig zu mehr Elastizität und Geschmeidigkeit verhelfen. Zudem sorgt das Glycerin als Feuchthaltemittel dafür, dass Kosmetikprodukte nicht austrocknen.

Das Vorurteil, dass Glycerin dem Körper schaden kann, hat aber einen wahren Kern. Ab einer hohen Konzentration von über 30 % kann das Glycerin wichtige Feuchtigkeit aus der Haut entziehen und die Haut so austrocknen. Das ist vor allem im Winter, wenn die Haut trockener Heizungsluft ausgesetzt ist, relevant. Tatsächlich ist ein solch hoher Glycerinanteil jedoch in keinem Kosmetikprodukt vorzufinden.

Glycerin (https://elements.envato.com/glycerin-gel-texture-transparent-serum-drop-on-bei-J5YAKS8)

Fazit

Glycerin oder Glycerol hat einen schlechten Ruf – zu Unrecht, wie wir finden. Tatsächlich bringt es als Pflegezusatz in Kosmetikprodukten sogar mehrere Vorteile mit sich:

  • Es sorgt dafür, dass Produkte wie Cremes, Gels und Pasten auch nach dem Öffnen der Verpackungen feucht bleiben und nicht austrocknen.

  • Es versorgt die Haut mit Feuchtigkeit, bindet diese tief in der Hornschicht und sorgt so für eine langanhaltende Verbesserung der Hautelastizität.

  • Glycerin kann die hauteigene Schutzbarriere stärken und so nachhaltig zu einem besseren Hautzustand beitragen.

Weiche, geschmeidige Haut durch Glycerin – das ist bedenkenlos möglich, insofern die Grenze von 10 % Glycerinanteil in den Pflegeprodukten nicht überschritten wird. Stimmt die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe, profitieren Kosmetikprodukte von dem körpereigenen Wirkstoff und dem Zusatz von Glycerin ist nichts entgegenzusetzen.

Auch wenn Glycerin also in normalen Dosen nicht schädlich für die Haut ist, sollte stets darauf geachtet werden, Kosmetika von höchster Qualität zu verwenden. So kann sichergestellt werden, dass Glycerin aus hochwertigen Quellen gewonnen wird und die richtige Konzentration im Produkt enthalten ist.

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