Akne ist eine Hautkrankheit und obwohl sie eine der am stärksten verbreiteten Hauterkrankungen darstellt, ist sie immer noch mit Scham und starken psychosozialen Folgen besetzt.
Die Hauptursache für Akne ist in einem gestörten Hormonhaushalt beziehungsweise in einem Übergewicht an männlichen Sexualhormonen (Androgenen) zu suchen. Doch es bieten sich nicht nur hormonelle Behandlungsmethoden, sondern auch eine Vielzahl natürlicher oder oberflächlicher Methoden und Mittel an, um die Symptome einer Akne zu bekämpfen und insgesamt zu einem besseren Lebensgefühl zu gelangen.
Wie entsteht hormonell bedingte Akne?
Akne ist ein entzündlicher Hautzustand, der auf verschiedenen Ursachen beruhen kann. Dazu zählen die Ernährung, die Genetik sowie psychosoziale Faktoren wie Stress und eben auch die Hormone. Dabei können zwar einzelne Faktoren überwiegen, sich aber auch überlagern und gegenseitig verstärken. Viele Experten gehen davon aus, dass fast jede Form der Akne ihre Ursache in Schwankungen des Hormonhaushalts hat.
Die hormonell bedingte Akne entsteht durch ein Ungleichgewicht im Hormonhaushalt. Insbesondere ein Übergewicht an Androgenen, also männlichen Sexualhormonen wie Testosteron, wirken sich ungünstig auf die Funktion des Talgdrüsenapparats aus. Androgene kommen aber nicht nur bei Männern, sondern auch bei Frauen vor. Beim Erreichen der Geschlechtsreife produzieren beide Geschlechter besonders viele Androgene.
In der Pubertät haben deshalb 70 bis 95 Prozent der Bevölkerung zwischenzeitlich mit Symptomen einer Akne zu kämpfen. Die unmittelbare Ursache für Akne ist meistens eine übermäßige Talgproduktion (Seborrhö) in Verbindung mit einer übermäßigen Verhornung der Gesichtshaut (Hyperkeratose). Die Verhornungen blockieren den Talgabfluss und die betroffene Hautpore entzündet sich.
Durch die Blockade sammelt sich immer mehr Talg an und gemeinsam mit der Entzündung der Hautporen sorgt dies für einen idealen Nährboden für Bakterien, die sich ohnehin natürlicherweise auf unserer Haut befinden. Besonders gut gedeiht das Bakterium Propionibacterium acnes, welches auch zum Namensgeber der Krankheit wurde.
Es verstoffwechselt die Fettsäuren, mit denen die Talgdrüsen es reichlich versorgen, und produziert dabei entzündliche Stoffe, die die Symptome einer Akne hervorrufen und verstärken.
PCO-Syndrom als mögliche Ursache
Das Polyzystisches Ovarialsyndrom oder Polycystic ovarian syndrome (PCOS) ist eine Hormonkrankheit, an der etwa 5 bis 10 Prozent aller Frauen im gebärfähigen Alter leiden. Die namensgebende Vermehrung von Zysten in der Gebärmutter entsteht durch einen Überschuss an Androgenen, die einen normalen Zyklus behindern.
Während die Gebärmutter normalerweise vollentwickelte Eier in die Eileiter entlässt, wird dieser Prozess bei betroffenen Frauen gestört und die unfertigen Eier verbleiben als Zysten in der Gebärmutter. Betroffene des PCOS haben daher häufig keine regelmäßige Periode oder sind sogar unfruchtbar.
Die übermäßige Produktion von Androgenen bei Frauen mit PCOS kann außerdem zu öliger Haut, verstärkter Körperbehaarung und Gewichtszunahme vor allem um die Hüfte führen. Da es sich um einen Androgenüberschuss handelt, kann das PCOS auch eine hormonell bedingte Akne auslösen oder befördern.
Wie so vieles, was unseren Hormonhaushalt betrifft, sind die Ursachen für PCOS nicht abschließend geklärt. Eine Diagnose erfolgt meist aufgrund der Symptome, aber nicht selten wird das PCOS auch gar nicht diagnostiziert, da sowohl Ursachen als auch Symptome etwas diffus oder auch ganzheitlich sind und sich mit anderen Krankheiten überschneiden. So könnte das PCOS bei 19 bis 37 Prozent aller Frauen die Ursache für eine hormonell bedingte Akne sein.
Symptome bei hormonell bedingter Akne
Die verstopften und entzündeten Hautporen führen zu Rötungen, Mitessern, Eiterpickeln, Pusteln, Papeln und Knoten, die alle einen unangenehmen Druckschmerz verursachen können. In der Pubertät bilden sich diese Entzündungen vor allem in der T-Zone des Gesichts (Stirn, Nase, Kinn).
Im Erwachsenenalter verschieben sich die Symptome häufig weiter nach unten in Richtung Wangen und Kieferbereich oder sogar auf die Brust und den Rücken. Die Akne im Jugendalter bezeichnen Mediziner als Akne vulgaris, diejenige im Erwachsenenalter als Akne tarda, also späte Akne.
Grundsätzlich lassen sich die Symptome einer hormonell bedingten Akne in leicht, mittel und schwer unterteilen. Bei einer leichten Akne entwickeln sich offene oder geschlossene Mitesser auf einer fettigen Haut.
Bei einer mittelschweren Akne entwickeln sich Pusteln (Eiterpickel), Papeln (Bläschen) bis hin zu Knoten. Bei einer schweren Akne verstärken sich diese Symptome noch einmal und es kommt zu großen, entzündlichen Knoten, Abszessen (Eiterbeulen) und Fisteln (Geschwüre). Die Haut wird extrem fettig und die verschiedenen Formen der entzündeten Talgdrüsen können schmerzhaft sein und hinterlassen Narben.
Nicht alle Pickel oder Pusteln müssen jedoch auf eine hormonelle Akne hinweisen. Das gelegentliche Auftreten von Pickeln ist alleine noch kein Grund, von einer Akne auszugehen. Hormonschwankungen und auch daraus resultierende Mitesser sind ganz normal und nicht immer behandlungsbedürftig.
Entstehen die Pickel jedoch zu bestimmten Zeitpunkten wie zum Beginn einer Periode oder bleiben sie hartnäckig bestehen und weiten sich aus, sollte ein Dermatologe aufgesucht werden. Für alle Formen der Akne und auch leichtere Pusteln empfiehlt sich jenseits oder zusätzlich zur dermatologischen Behandlung eine sorgfältige und bewusste Hautpflege. Weitere Tipps hierzu finden sich weiter unten im Beitrag.
Weshalb Frauen häufiger betroffen sind als Männer
Während der Pubertät sind Jungen und junge Männer stärker von hormonell bedingter Akne betroffen als Mädchen und junge Frauen. Das liegt zum einen an den Androgenen, die während der Pubertät besonders ansteigen und zum anderen daran, dass die männliche Haut etwas dicker und öliger ist und daher die Verhornung begünstigt.
Im Laufe des Erwachsenenlebens pendelt sich der Hormonhaushalt bei Männern jedoch ein, während der Hormonhaushalt auch bei erwachsenen Frauen im Verlauf ihres Zyklus, vor der Menopause, während einer Schwangerschaft oder durch die Einnahme hormoneller Verhütungsmittel stärker schwankt. Im Erwachsenenalter sind Frauen daher häufiger von hormonell bedingter Akne betroffen als Männer und machen bis zu 80 Prozent der in Behandlung befindlichen Patienten aus.
Akne nach Absetzen der Pille
Die Anti-Baby-Pille beziehungsweise hormonelle Verhütungsmittel können, je nach Produkt, die Produktion von Androgenen hemmen und daher für ein klareres Hautbild sorgen. Nach dem Absetzen der Pille erhöht sich jedoch der Androgenspiegel im Körper wieder deutlich und es kann zu einer temporären Post-Pillen-Akne kommen.
Nach dem Absetzen der Pille pendelt sich der Hormonhaushalt nach einem gewissen Zeitraum, der durchaus mehrere Monate bis hin zu länger als ein Jahr lang sein kann, wieder ein. Das übermäßig produzierte Testosteron kehrt auf ein normales Niveau zurück und auch die Akne sollte sich zurückbilden. Auf dieses natürliche Ausklingen der hormonell bedingten Akne muss man jedoch nicht tatenlos warten. Es stehen einige Behandlungs- und Pflegemethoden zur Verfügung, die im Weiteren besprochen werden.
Herkömmliche Behandlungsformen
Bei leichter und mittelschwerer hormoneller Akne bietet sich eine oberflächliche Behandlung der Pickel mit Cremes, Lotionen und Gels, die entzündungshemmend, austrocknend oder antibakteriell wirken, an. Bei schwerer und chronischer mittelschwerer Akne können zusätzlich Antibiotika eingesetzt werden.
Je stärker die Symptome einer hormonell bedingten Akne sind, desto tiefer liegen die Entzündungen, Knoten, Abszesse und Fisteln unter der Haut. Sie sind für eine oberflächliche Behandlung nicht mehr zu erreichen und müssen von innen heraus behandelt werden. Neben der Einnahme von Antibiotika gibt es auch noch andere konventionelle Formen der oralen Therapien, von denen drei der beliebtesten hier kurz vorgestellt werden.
Retinoide
Retinoide sind stark verwandt mit dem körpereigenen Vitamin A und eignen sich zur Behandlung von Akne in ihren schwächeren Formen. Sie werden meistens als Cremes, Gele oder Lotionen äußerlich auf die betroffenen Hautpartien aufgebracht. Dort wirken sie stark austrocknend beziehungsweise behindern die Talgproduktion, nehmen den entzündungsförderlichen Bakterien so die Nährstoffe und wirken gleichzeitig der Bildung von Talgverschlüssen entgegen.
Allerdings ist auch die ausgetrocknete Haut anfällig für weitere Krankheiten und besonders lichtempfindlich. Während einer Therapie mit Retinoiden sollte daher besonders sorgfältig auf eine gute Hautpflege-Routine und das Tragen von Sonnenschutz geachtet werden.
13-cis-Retinsäure beziehungsweise Isotretinoin wird auch bei schweren Formen der Akne oder nachdem andere Therapien fehlgeschlagen sind, verwendet. Isotretinoin-haltige Medikamente sind als oberflächlich anzuwendende Cremes, aber auch als einzunehmende Tabletten erhältlich.
Eine Isotretinoin-Therapie kann jedoch zu anderen Hautkrankheiten wie Hautschuppungen, Rötungen und Hautausschlag und sogar Leberfunktionsstörungen führen. Eine Therapie sollte daher unbedingt unter Aufsicht eines Dermatologen durchgeführt werden. Während einer Schwangerschaft drohen außerdem Fehlbildungen des Embryos, weshalb eine Therapie mit Retinoiden in dieser Zeit ausgeschlossen ist.
Die Pille
Östrogenhaltige Verhütungsmittel reduzieren die Androgenproduktion im weiblichen Körper und können daher auch wirksam gegen Akne sein. Die Wirkung kann jedoch bis zu drei Monate nach Beginn der Pilleneinnahme auf sich warten lassen. Pillen, die besonders positiv auf das Hautbild wirken sollen, enthalten das Östrogenderivat Ethinylestradiol. Als hormonhaltige Präparate greifen die Antibabypillen außerdem tief in den weiblichen Körper ein und können zu unerwünschten Nebenwirkungen wie einem Verlust der Libido oder einer Reduzierung der Knochendichte führen.
Antiandrogene
Antiandrogene wirken blockierend auf die Androgenproduktion des Körpers und können daher auch gegen Akne eingesetzt werden. Der Wirkstoff Spironolacton wird hauptsächlich gegen Herzinsuffizienz und Leberzirrhose eingesetzt. Für Frauen ist er als Androgenblocker bekannte Wirkstoff jedoch auch geeignet, eine hormonelle Akne oder das PCOS zu behandeln. Bei dieser Behandlung kann es jedoch zu schweren Nebenwirkungen wie Depressionen oder Darmerkrankungen kommen, weshalb nicht jeder Hautarzt den Wirkstoff gerne verschreibt.
Ernährung bei hormonell bedingter Akne
Bestimmte Formen der Ernährung gelten zwar nicht als Ursache für eine hormonelle Akne, aber es gilt als relativ gesichert, dass sie die Symptome einer Akne verstärken können. Umgekehrt heißt das natürlich auch, dass ein Verzicht auf bestimmte Lebensmittel die Symptome einer Akne lindern und das Hautbild verbessern können.
Andere Lebensmittel wie Wasser oder grüner Tee sollten verstärkt konsumiert werden, um das Hautbild zu verbessern und Entzündungsherde zu reduzieren. Ebenfalls zu empfehlen ist die Aufnahme von Phytoöstrogenen. Das sind sekundäre Pflanzenstoffe, die ähnlich wie das richtige Östrogen das Verhältnis von männlichen und weiblichen Sexualhormonen günstig beeinflussen und somit Hautunreinheiten, Entzündungen und Pickeln vorbeugen. Phytoöstrogene sind beispielsweise in Soja (Tofu), Bohnen, Kürbiskernen, Leinsamen oder Erbsen enthalten.
Eine gesunde Darmflora hilft ebenfalls, einen ausgeglichenen Hormonhaushalt zu bewahren. Unterstützen kann man dies durch eine ausgewogene, ballastreiche Ernährung sowie durch die zusätzliche Einnahme von Pro- und Präbiotika.
Bei der Ernährung, wie auch bei anderen ganzheitlichen Gesichtspunkten, sind oft keine klaren Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge auszumachen, aber die Masse der guten oder schlechten Erfahrungen spricht oft eine ebenso deutliche Sprache. Es gilt jedoch im Kopf zu behalten, dass statistische Korrelationen und Erfahrungen von Betroffenen nicht unbedingt eins zu eins auf alle Menschen übertragbar sind.
Gerade aus einer ganzheitlichen Perspektive gilt es zu betonen, dass alle Menschen unterschiedlich sind und unterschiedliche Bedürfnisse haben. Außerdem kann die isolierte Veränderung eines bestimmten Aspekts der Lebensführung zwar an und für sich eine positive Wirkung haben, aber diese kann von anderen Aspekten wie Stress überlagert werden, sodass sie gar nicht voll zur Geltung kommen kann.
Wer immer wieder Probleme mit Akne hat, sollte sich daher auf die Suche nach einer für ihn oder sie passenden, ganzheitlichen Lebensführung machen und seinen oder ihren Körper dabei genau beobachten, um herauszufinden, was individuell guttut.
Zucker und kurzkettige Kohlenhydrate
Lebensmittel mit einem hohen glykämischen Index gelten als ein verstärkender Faktor für die Ausbildung von Akne. Ein hoher Wert auf dem glykämischen Index (GI) bedeutet, dass es sich um Lebensmittel handelt, die besonders schnell den Blutzuckerspiegel erhöhen. Insbesondere Weißbrot, Süßigkeiten und andere Lebensmittel mit einem hohen Zuckeranteil sowie Fertigprodukte haben einen hohen Wert auf dem GI und sollten daher gemieden werden.
Diese Lebensmittel führen zu einem schnellen Anstieg des Blutzuckerspiegels und als Reaktion darauf zu einem Anstieg des Insulinspiegels. Das Insulin sorgt für den Transport des Zuckers aus dem Blut in die jeweiligen Zellen unseres Körpers. In den Zellen wirkt der Zucker als Energie und stimuliert dabei die Freisetzung von Hormonen mit einem insulinähnlichen Wachstumsfaktor (IGF-1). Der Anstieg dieser Hormone wiederum führt zu einer Erhöhung der Talgproduktion und zur Verhornung der Haut beziehungsweise sie begünstigen die Ausbildung von Aknesymptomen.
Eine Akne kann sich daher deutlich verbessern, wenn auf zuckerhaltige und kurzkettige Kohlenhydrate verzichtet wird. Einige Studien konnten diesen Zusammenhang bereits bestätigen.
Kuhmilchprodukte meiden
Eine großangelegte Metastudie, also eine Studie, die andere Studien auswertet, hat Daten von mehr als 75.000 Personen zwischen 7 und 30 Jahren analysiert und dabei einen eindeutigen Zusammenhang (eine Korrelation) zwischen der Aufnahme von Kuhmilchprodukten und einem erhöhten Akne-Risiko festgestellt.
Dabei war es unerheblich, wie viel oder wie häufig Milchprodukte konsumiert wurden. Um die Symptome einer Akne gar nicht erst entstehen zu lassen oder zumindest nicht zu verstärken, sollte daher auf Milchprodukte verzichtet werden. Die veganen Alternativen bieten sich als Ersatz für Müsli oder Kaffee an.
Ziegen- oder Schafsmilch gelten ebenfalls als unbedenklich, da diese die Entzündungen im Körper nicht verstärken. Ganz anders sieht es beim Verzehr von Proteinpulvern zum Beispiel für den Muskelaufbau aus. Diese enthalten häufig Molkeprotein, welches stark im Verdacht steht, das Auftreten von Aknesymptomen zu befördern.
Ballaststoffe
Wie oben bereits ausgeführt, können Lebensmittel, die sich schnell in Zucker umwandeln lassen oder von sich aus einen hohen Zuckeranteil haben, die Ausbildung von Akne verstärken oder auch die Bildung von Pickeln auf der Haut unterhalb dessen, was medizinisch als Akne bezeichnet wird, begünstigen.
Umgekehrt gilt das Gleiche: Eine besonders zuckerarme, ausgewogene und ballaststoffreiche Diät hilft nicht nur, die Darmflora in Ordnung zu bringen und zu erhalten, sondern beugt auch Entzündungen und damit Akne vor. Obst und Gemüse gehören zu den Hauptbestandteilen einer solchen Diät.
Als besonders entzündungshemmend gelten darüber hinaus Omega-3-Fettsäuren, wie sie in Fisch oder Chiasamen enthalten sind. Von Omega-6-Fettsäuren, wie sie besonders stark in Raps- oder Sojaöl vorkommen, ist dagegen abzuraten, da sie Entzündungen potenziell befördern können.
Natürliche Behandlungsmöglichkeiten
Neben den konventionellen Behandlungsmethoden und der Anpassung der Lebensgewohnheiten gibt es auch zahlreiche natürliche Mittel, um eine hormonell bedingte Akne zu behandeln. Man sollte hier, wie auch bei den anderen beschriebenen Methoden keine Wunder erwarten und sich in Geduld üben, denn die Wirkungen stellen sich oft erst einige Monate nach dem Beginn einer Therapie ein.
Vitalstoffe
Vitamine sind nicht nur für die allgemeine, sondern auch für die Hautgesundheit von besonderer Bedeutung. Eine Zuführung von Vitaminen über Nahrungsergänzungsmittel kann daher auch der Bildung von Aknesymptomen vorbeugen und diese lindern.
So wirkt Vitamin A feuchtigkeitsregulierend und entzündungshemmend. Als verschreibungspflichtige Retinoide oder in weniger konzentrierter, frei verkäuflicher Form (siehe oben) wird Vitamin A auch zur Behandlung einer Akne eingesetzt.
Der gesamte Vitamin-B-Komplex wirkt ebenfalls positiv auf die Hautfeuchtigkeit und die Regenerationsfähigkeit der Haut ein. Der Körper kann diese Vitamine jedoch nicht speichern, sodass sie immer wieder neu über die Nahrung aufgenommen (z. B. über Hülsenfrüchte, Sauerkraut, Eier, Fisch oder Nüsse) oder in retardierter Form eingenommen werden müssen. Insbesondere das Vitamin B3 (siehe unten: Niacinamid Serum) eignet sich durch seine Hemmung der Talgproduktion für die Behandlung von Hautproblemen.
Auch die Vitamine C, D und E haben positive Effekte auf Entzündungen, die natürliche Hautbarriere und die Regenerationsfähigkeit der Haut. Vitamin D kann zusätzlich auch hormonregulierend wirken und daher besonders geeignet sein, gegen Akne vorzugehen.
Natürliche Antiandrogene
Antiandrogene gibt es nicht nur als chemische Produkte, sondern sie sind auch in bestimmten Gemüsesorten wie Brokkoli oder Kohl natürlicherweise enthalten. Aus Brokkoli lässt sich beispielsweise auch Diindolylmethan (DIM) extrahieren. Ähnlich wie Zink blockiert DIM die Produktion von Androgenen auf natürliche Art und Weise und hilft daher, die hormonelle Akne zu behandeln.
Kosmetik ohne schädliche Zusatzstoffe verwenden
Zu Unreinheiten neigende Haut ist empfindlich und sollte daher besonders sorgsam gepflegt werden. Einige konventionelle Reinigungsmittel und Kosmetika eigen sich aufgrund ihrer aggressiven Wirkung, die Entzündungen verschlimmern oder die Haut zu stark austrocknen können, nicht für die Pflege einer für Akne anfälligen Haut. Stattdessen sollte lieber auf sensitive Produkte, wie sie auch Allergiker verwenden, gesetzt werden.
Hydroxycarbonsäure (kurz: AHA)
Alpha-Hydroxycarbonsäure (AHA) wird hauptsächlich aus Zitrusfrüchten gewonnen und ist ein Bestandteil vieler rezeptfreier Cremes oder auch Gesichtsmasken und anderer frei verkäuflicher Hautpflegeprodukte.
AHA hilft, abgestorbene Hautzellen beziehungsweise Verhornungen, die das Ausfließen des Talgs behindern, anzulösen und zu entfernen. Wenn der Talg besser abfließen kann, entzieht das den Bakterien den Nährboden und wirkt der Entzündung der Hautporen entgegen. Säuren wie die AHA haben außerdem einen Peelingeffekt, der bestehende Narben aufhellen kann und hilft, die schwarzen Punkte, die häufig von einem Pickel zurückbleiben, abzulösen.
Viel Wasser trinken
Dieser Tipp gilt im Prinzip immer und überall. Für eine gesunde Haut ist eine ausreichende Wasseraufnahme von 2 bis 2,5 Litern sehr zu empfehlen. Der kutane Wasseranteil der Haut steht in Verbindung mit der Ausbildung unterschiedlicher Hautkrankheiten und besonders, wenn eine Akne mit Mitteln, die die Haut austrocknen, behandelt wird, sollte dem durch eine ausreichende Wasseraufnahme begegnet werden.
Eine ausgetrocknete Haut ist lichtempfindlicher und kann sich selbst schlechter beispielsweise gegen Infektionen oder die Ausbreitung von Bakterien schützen. Wasser spielt zudem eine wichtige Rolle für die Funktion von Leber und Niere und damit für die körpereigene Entgiftungsfunktion.
Mönchspfeffer
Mönchspfeffer (Vitex Agnus Castus) hilft insbesondere Frauen mit dem Prämenstruellen Syndrom, kann aber durch seine hormonregulierende Wirkung auch zur Behandlung einer Akne eingesetzt werden. Mönchspfeffer wirkt regulierend auf Hormone der Gruppe der Gonadotropine (auf die Geschlechtsdrüsen einwirkend) und kann helfen, den Hormonhaushalt wieder in Ordnung zu bringen.
Es kann daher zu einem ausgeglichenen Verhältnis von weiblichen und männlichen Sexualhormonen beitragen. Eine solche Regulierung des Hormonhaushalts beugt der übermäßigen Produktion von Talg vor und kann daher Symptome einer Akne lindern.
Stress reduzieren
Stress entsteht durch besonders belastende Situationen wie emotionale Konflikte. Er macht sich auch während besonders intensiver Arbeitstage bemerkbar oder wenn ein unangenehmes Ereignis drohend näher rückt. Aber auch alltägliche Situationen wie das Einkaufen mit einem Kind oder ein Agieren unter Zeitdruck verursachen Stress.
Dieser Stress drückt sich hormonell als Ausschüttung von Cortisol aus. Das kann den gesamten Hormonhaushalt durcheinanderbringen und für Ungleichgewichte sorgen, die wiederum die Symptome einer Akne begünstigen.
Wer sich, seinen Körper und seinen Alltag aufmerksam beobachtet, wird daher nicht überrascht sein, dass in einer französischen Untersuchung mehr als die Hälfte von 3.305 Befragten Stress als einen Auslöser für Akne angaben. Der leicht gegebene, aber schwer umzusetzende Ratschlag für alle Betroffenen einer hormonell bedingten Akne lautet daher: Stress reduzieren, so gut es geht.
Bewusst eingeplante Ruhe- und Entspannungspausen im Alltag sowie die Reservierung eines ganz der Entspannung und dem Wohlbefinden gewidmeten Anti-Stress-Tags können bei der Stressreduktion behilflich sein
Hautpflege
Eine gute Hautpflege-Routine sollte Teil jeder Aknebehandlung sein. Für schwache Formen der Akne kann sie sogar eine ausreichende Behandlung sein. Bei stärkeren Formen sollte sie ergänzend zu anderen Therapien angewandt werden.
Eine zu Akne neigende Haut ist häufig auch besonders sensibel gegenüber bestimmten Inhaltsstoffen aus herkömmlichen Kosmetikprodukten. Es gibt aber auch zahlreiche pflanzenbasierte Kosmetika, die lindernd auf Aknesymptome wie Pickel und entzündete Hautporen oder Haarfollikel wirken.
Besonders positive Erfahrungen haben Betroffene mit Kosmetika aus Tonerde, die überschüssiges Fett absorbiert, oder mit zinkoxidhaltigen Kosmetika, die antibakteriell, entzündungshemmend und Talg reduzierend wirken, gemacht. Auch Hamamelis als Extrakt der Zaubernuss ist in einigen Kosmetika enthalten und unterstützt durch seine porenverfeinernde Wirkung den Heilungsprozess.
Milde Reinigung
Besonders bei leichten Formen der Akne kann bereits eine gründliche morgendliche und abendliche Reinigung der Haut große Wirkung erzielen. Besonders zu empfehlen sind hierbei sensitive Reinigungsprodukte, wie sie auch für Allergiker oder bei einer Neurodermitis empfohlen werden. Auf die desinfizierende Wirkung von Alkohol, wie er beispielsweise in Rosenwasser enthalten ist, kann ebenfalls zurückgegriffen werden. Hierbei ist jedoch darauf zu achten, dass die Mittel nicht zu aggressiv wirken.
Die beste Form der Reinigung ist von den individuellen Bedürfnissen der jeweiligen Haut abhängig und hier lohnt es sich auch, unterschiedliche Produkte und Routinen auszuprobieren. Besonders schonend wirken beispielsweise Reinigungsöle, aber für einige Hauttypen ist vielleicht ein Produkt mit einer stärker austrocknenden Wirkung eher zu empfehlen.
Niacinamid Serum
Niacinamid Serum basiert auf Nicotinamid. Diese Form des Vitamin B3 wirkt talgreduzierend und entzündungshemmend und eignet sich daher besonders gut für die Behandlung von Aknesymptomen. Es beeinflusst auch die Melaninbildung. Diese Farbstoffe können gut dazu beitragen, den Teint der Gesichtshaut merklich zu verbessern.
Fruchtsäuren
Fruchtsäuren (siehe oben: Alpha-Hydroxycarbonsäure – AHA) insbesondere als Bestandteile von Peelings können helfen, Verhornungen und Pickelrückstände anzulösen, zu entfernen und eine entzündungshemmende Wirkung entfalten.
Retinol Serum oder Cremes
Retinol Serums oder Cremes basieren auf den Vitamin A ähnlichen Retinoiden (siehe oben) und wirken klärend (alte, verhornte Haut wird abgetragen) und porenverfeinernd, was den Talgabfluss begünstigt. Sie können daher gut gegen die Symptome einer Akne verwendet werden. Sie wirken außerdem auch glättend, aufhellend und mattierend, was das Hautbild nicht nur, aber auch bei Betroffenen von Akne deutlich verbessern kann.
Jojobaöl
Jojobaöl dringt sehr gut in die Haut ein, ohne sie zu stark einzufetten. Zudem hat es eine antioxidative Wirkung und bindet freie Radikale, was das Hautbild insgesamt verbessert und zu einer guten Hautpflege beiträgt. Jojobaöl hat zusätzlich auch entzündungshemmende, antiseptische und antimikrobielle Eigenschaften, die es besonders geeignet machen, um leichte und mittelschwere Formen der Akne zu bekämpfen.
Glykolsäure und Salycylsäure
Peelings, die Glykolsäure oder Salycylsäure enthalten, lösen die obere Hautschicht auf und entfernen abgestorbene Hautschuppen. Das wirkt der Verschließung der Hautporen durch Talg entgegen und lässt diesen besser abfließen. Sie können außerdem zur Entfernung der dunklen Flecken, die nach Pickeln häufig zurückbleiben, verwendet werden. Dabei dringt die Salycylsäure tiefer in die Hautporen ein als die Glykolsäure und verspricht daher auch eine bessere Wirksamkeit.
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